Regierungschef Josef Peer drängt auf eine Beschleunigung der Verhandlungen über einen Zollvertrag mit der Schweiz


Maschinenschriftliches Schreiben von Regierungschef Josef Peer an Emil Beck, liechtensteinischer Geschäftsträger in Bern [1]

25.11.1920

An die fürstlich liechtensteinische Gesandtschaft in Bern.

Sehr geehrter Herr Legationsrat!

Im Hinblicke auf den beträchtlichen Entgang an Zolleinnahmen, den das Fürstentum infolge der seinerzeitigen Kündigung des Zollvertrages mit Österreich zu erleiden hat, und auf die dringende Notwendigkeit, für diese Einnahmen baldigst einen Ersatz auf dem Wege des angestrebten und in Verhandlung stehenden Zollvertrages mit der schweizerischen Eidgenossenschaft zu finden, ersuche ich Sie, sehr geehrter Herr Legationsrat, eindringlichst nach Kräften auf eine Beschleunigung und Finalisierung der Vertragsverhandlungen mit der Schweiz hinwirken zu wollen und die Regierung inzwischen über den Stand und die Aussichten der Verhandlungen in Kenntnis zu setzen. [2]

Genehmigen Sie, sehr geehrter Herr Legationsrat, den Ausdruck meiner besonderen Hochachtung!

Der Chef der fürstl. Regierung:

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[1] LI LA V 002/0293/47. Aktenzeichen: 5280/Reg. Eingangsstempel der Gesandtschaft Bern, wo das Schreiben am 28.11.1920 unter Nr. 1449 einging. Ein weiteres Exemplar unter LI LA SF 27/1920/5280 ad 64.
[2] Beck informierte Peer mit Schreiben vom 2.12.1920 über den Stand der Verhandlungen (LI LA SF 27/1920/5394 ad 64).