Das Österreichische Rote Kreuz bedankt sich für die Spenden aus dem Fürstentum Liechtenstein zugunsten verwundeter österreichischer Soldaten


Mitteilung im „Liechtensteiner Volksblatt" [1]

19.9.1914

Rotes Kreuz

Die Bundesleitung der österreichischen Gesellschaft vom roten Kreuze in Wien hat mit dem Schreiben vom 5. September l. J. ihren wärmsten Dank für das ihr übermittelte imposante Ergebnis der im Fürstentume zu ihren Gunsten eingeleiteten Sammlung mit dem Beifügen ausgesprochen, dass sie Anlass genommen habe, die Nachricht von dieser hochherzigen Gabe aus dem Fürstentum Liechtenstein in der Tagespresse zu publizieren, wobei sie hervorhob, dass die Spender als treue Nachbarn der österreich. Monarchie durch die Unterstützung des österreich. roten Kreuzes ihre Sympathie für Österreich, mit dem sie langjährige Beziehungen verknüpfen, in erhebender Weise kundgegeben habe.

Die genannte Gesellschaft hat hiebei ihrer besonderen Genugtuung Ausdruck gegeben, dass ihr im gegenwärtigen Zeitpunkte, wo sie vor ausserordentlich grosse Aufgaben gestellt ist, auch aus Liechtenstein eine so reiche Unterstützung zuteil wurde. [2]

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[1] L.Vo., Nr. 38, 19.9.1914, S. 1. Vgl. auch O.N., Nr. 22, 19.9.1914, S. 2 (o.T.). Ein liechtensteinisches Komitee mit Landesverweser Leopold von Imhof an der Spitze hatte am 4.8.1914 die liechtensteinische Bevölkerung zu Spenden für das österreichische Rote Kreuz zugunsten verwundeter österreichischer Soldaten aufgerufen (L.Vo., Nr. 32, 8.8.1914, S. 1 ("Mitbürger!"); O.N., Nr. 16, 8.8.1914, S. 1 ("Liechtensteiner Volk hilf dem Roten Kreuz!")). Imhof berichtete Fürst Johann II. mit Schreiben vom 22.8.1914, dass die Sammlung in Liechtenstein die beachtliche Summe von 8011 Kronen und 41 Heller eingebracht hatte (LI LA RE 1914/2272 ad 2131).
[2] Während des Jahres 1914 wurden weitere Aktionen für österreichische Soldaten durchgeführt, so die Sammlung von Stoffen, Lebensmitteln, Schnaps, Rauchwaren und dergleichen mehr. Als Anerkennung für seinen Einsatz erhielt später Landesverweser Imhof von der österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz das Offiziers-Ehrenzeichen (vgl. den Bericht der liechtensteinischen Regierung an Fürst Johann II. vom 26.12.1916 (LI LA SF 01/1916/76)).