Bericht im „Liechtensteiner Volksblatt" [1]
29.9.1916
- Buchs. Ein in Österreich aus einem Gefangenenlager entflohener italienischer Kriegsgefangener durchschwamm am 17. September oberhalb Schaan den Rhein und kam nach Buchs, wo er sich der Polizei stellte. Seine Flucht vollführte er per Velo als freier Sportmensch bis Feldkirch; dort liess er das Fahrrad herrenlos zurück und machte den Rest zu Fuss über die heikle Grenze. Der nach Belluno (Oberital.) zuständige stramme Unteroffizier, der der deutschen Sprache vollkommen mächtig war, wurde dem Territorialkommando in St. Gallen zugeführt. [2]
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[1] L.Vo., Nr. 39, 29.9.1916, S. 3.
[2] Vgl. die Anfrage des österreichisch-liechtensteinischen Nebenzollamtes Vaduz an die liechtensteinische Regierung vom 9.10.1916, ob nach Liechtenstein entflohene Kriegsgefangene zu verhaften seien (LI LA RE 1916/3631 (Aktenzeichen 507)). Landesverweser Leopold von Imhof antwortete am 10.10.1916 darauf, dass es dem Nebenzollamt Vaduz überlassen bleiben müsse, in dieser Frage die Weisung der vorgesetzten Finanzbehörde einholen, welche diesfalls mit der liechtensteinischen Regierung das Einvernehmen pflegen werde (ebd. Revers). Vgl. ferner die Zusicherung der liechtensteinischen Regierung vom 20.8.1917, flüchtige Internierte an die Schweiz zurückzustellen (LI LA RE 1917/3394 Revers).