Protokoll der Konferenzsitzung des Landtags, gez. Florian Kindle, Franz Eberle und Anton Frommelt [1]
23.4.1941
2. Beschaffung von landwirtschaftlichen Arbeitskräften
Dr. [Alois] Vogt referiert über den Stand der Angelegenheit und gibt dem Landtage bekannt, dass eine befriedigende Lösung nicht erreicht worden sei, da die Durchführung der aufgestellten Bestimmungen überall auf grössten Widerstand stosse. Die Gemeindearbeitsämter hätten die notwendige Energie nicht aufgebracht und ganz besonders ausschlaggebend sei gewesen die mangelnde Disziplin und die passive Resistenz der Bevölkerung. Es sei auch eine Desorganisation auf dem liecht. Arbeitsmarkt eingetreten. Auch werde die Regierung mit viel zu viel nebensächlichen Verwaltungssachen belastet und es herrsche eine sonderbare Mentalität in der unteren Verwaltung bezw. in den Gemeindeverwaltungen etz.
Dr. [Otto] Schädler gibt seinem Befremden über das Nichtklappen Ausdruck. Er könne sich nicht vorstellen, wie sich die Regierung es gefallen lassen könne, dass die untergeordneten Verwaltungsorgane die Aufträge sabotieren. Wenn der Rahmen der Zusammenarbeit nur so sei, dann habe es keinen Zweck, weitere Beschlüsse zu fassen. Die Regierung trage dann auch mit Recht die Verantwortung, wenn die Ernährungslage im nächsten Winter nicht befriedigend gelöst werden kann. Diese Methoden dürften für die Zukunft nicht mehr weiter geführt werden. Er beantragt, in allernächster Zeit eine Konferenz mit den Gemeindearbeitsämtern und den Vorstehern zu halten. Die Konferenz wird auf Freitag, den 24. April 1941 vormittags anberaumt. Dort sollen weitere Beschlüsse gefasst werden.
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[1] LI LA LTP 1941/007. Vgl. etwa das Protokoll der Konferenzsitzung des Landtags vom 7. März 1941 (LI LA LTP 1941/005).