Zusendung im "Liechtensteiner Volksblatt", ungez. [1]
2.9.1939
In Gefahr
Gefahrenvoll und schwer liessen sich besonders die letzten Tage an. Möchte doch Gottes Vorsehung es gnädig abwenden, dass die Tage des Weltkrieges 1914-1918 wiederkehren! Im Kloster von Schaan wird vom 30. August 1939 an alle Abende von 8-9 Uhr eine Anbetungsstunde gehalten vor ausgesetztem Allerheiligsten. [2] Jeder Mann und jede Frau, welche an die Anwesenheit des Sohnes Gottes im heiligsten Sakramente glauben, sind zu dieser Stunde eingeladen. In christlichen Staaten sollte doch nur im äussersten Falle die Waffe entscheiden, die christliche Nächstenliebe sollte die Waffe wegschleudern. Da jedoch das Christentum immer mehr vom Eigennutz zurückgedrängt wird, so sollen wir Gott anrufen, dass er uns vor Krieg und bösen Zeiten bewahre. Alle, welche das hl. Sakrament lieben, kommen zu den Anbetungsstunden ins Kloster, alle Abende von 8-9 Uhr. [3]
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[1] L.Vo., Nr. 101, 2.9.1939, S. 2.
[2] Bei der eucharistischen Anbetung steht die Realpräsenz des Leibes Christi in Form einer gewandelten Hostie im Mittelpunkt.
[3] Die Anbeterinnen des Kostbaren Blutes führten die tägliche Anbetungsstunde im Kloster St. Elisabeth in Schaan während des gesamten Zweiten Weltkrieges durch.