Emil Bührle gewährt Liechtenstein einen Kredit von 1,5 Millionen Franken


Schreiben von Regierungschef Josef Hoop, ungez., an Emil Bührle [1]

21.10.1941

Sehr geehrter Herr Bührle!

Für Ihre mir letzten Samstag gemachte telefonische Mitteilung, dass Sie bereit sind, die von der fürstlichen Regierung geplante Anleihe per Fr. 1'500'000.- zur Gänze zu übernehmen, [2] bitte ich Sie meinen herzlichsten Dank entgegen zu nehmen. Sie haben uns damit eine grosse Gefälligkeit erwiesen, die die fürstliche Regierung sehr zu schätzen weiss. [3]

Andererseits darf ich der Überzeugung Ausdruck geben, dass sich das Geschäft auch zu Ihrer vollsten Zufriedenheit abwickeln wird.

Nochmals herzlichst dankend, bitte ich Sie, sehr geehrter Herr Bührle, die Versicherung unserer besonderen Hochachtung entgegen zu nehmen. 

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[1] LI LA RF 207/291/022v. Kürzel: Dr.H/S.
[2] Die Übernahme der Anleihe wurde vermittelt durch Max Held (LI LA RF 207/291/022r). Der Zinssatz betrug "verhältnismässig günstige" 3,5% (LI LA LTP 1941/052; LI LA RF 185/101/174-175). 
[3] Vom aufgenommenen Geld erhielt das Land zwei Drittel, die Sparkasse einen Drittel. Finanziert wurden damit u.a. Arbeiten am Binnenkanal. Vgl. LI LA LTP 1941/052; LI LA RF 184/101/180; LI LA RF 209/201/026.