Telegrammwechsel zwischen Fürst Franz Josef II. und Adolf Hitler anlässlich des fehlgeschlagenen Stauffenberg-Attentates vom 20. Juli 1944


Schreiben der fürstlichen Kabinettskanzlei, gez. Kabinettssekretär Rupert Ritter, an die Regierung [1]

26.7.1944, Vaduz

Betreff: Deutsches Reich

Die Kabinettskanzlei beehrt sich mitzuteilen, dass Seine Durchlaucht der Landesfürst [Franz Josef II.] an den Führer des Grossdeutschen Reiches Adolf Hitler anlässlich der Errettung von dem Attentate [2] am 20. ds. folgendes Telegramm gesandt hat:

"Seiner Excellenz dem Führer des Grossdeutschen Reiches Adolf Hitler - Berlin.

Ich möchte Euer Excellenz zur glücklichen Errettung meine herzlichen Wünsche aussprechen. sig. [signiert] Franz Josef Fürst Liechtenstein."

Auf dieses Telegramm ist folgendes Telegramm eingetroffen:

"Seiner Durchlaucht Franz Josef Fürst Liechtenstein - Vaduz. Hauptquartier, den 25. Juli 1944. Euerer Durchlaucht danke ich herzlich für die freundlichen Glückwünsche, die Sie mir alle anlässlich des Fehlschlages des gegen mich gerichteten Attentats übermittelt haben. sig. Adolf Hitler." 

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[1] LI LA RF 225/495/001. Aktenzeichen: Nr. 60/44ad. Die Angelegenheit wurde von Regierungschef Josef Hoop gemäss Aktenvermerk vom 31.7.1944 ad acta gelegt.
[2] Es handelt sich um den gescheiterten Umsturzversuch des militärischen Widerstandes gegen Adolf Hitler vom 20.7.1944, in dessen Verlauf Claus Schenk Graf von Stauffenberg in der Wolfsschanze ein Bombenattentat auf Hitler unternahm.