Brandis Wolfhart V. [Wölflin] von, Freiherr, Landesherr

Erstmals erw. 1408, † um 1459. Sohn von Wolfhart IV. und Clementa von Thierstein. ∞ Verena von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz. Nach dem Tod seines Vaters war er 1418 einziger Erbe des Familienbesitzes. 1429 trat er in den Dienst Österreichs. 1430 verlieh ihm König Sigismund die Brandisischen Freiheiten (Blutbann) für Blumenegg, Schellenberg und Vaduz (Erneuerung 1439 und 1442). Zwischen 1430 und 1437 sicherte er sich die noch fehlenden Teile am Eschnerbergs. Ebenfalls aufgrund der Erbansprüche seiner Frau auf die Hinterlassenschaft von Friedrich VII. von Toggenburg kam er 1437 zur Herrschaft Maienfeld. 1441 verkaufte er zusammen mit seiner Frau Verena die Herrschaft Brandis (im heutigen Kanton Bern). Der Rückzug aus den alten Familienbesitzungen hatte schon 1419 begonnen.

Lit.: HLFL, HLS


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1412 Bischof Hartmann zu Chur, Graf von Werdenberg-Sargans, verfügt über die Erbschaft seiner Burgen Sonnenberg und Blumenegg mit Zubehör zu Gunsten seines Bruders, dessen Sohnes, seiner Vettern sowie seiner beiden Schwestern nach Rat seiner Blutsverwandten, damit nach seinem Tod keine Streit aufkomme. LUB I, Bd. 3, Nr. 375.
10.10.1416 Claus Brunner, sesshaft am Triesnerberg auf „Curtinalp“ (Gnalp), empfängt vom Konvent und Gotteshaus des Klosters St. Luzius in Chur das halbe Gut „Vrissulen“ (Brüsla) als Erblehen, welches vorher der „grosse Hans“ bis zu seinem Tode innehatte und das zur Marien Kapelle in Triesen gehörte, gegen einen jährlichen Zins von 4 1/2 Schilling. Es siegelt am Samstag vor St. Gallustag der jüngere Wolfhart von Brandis. LUB I, Bd. 4, Nr. 48.
27.09.1428 Johannes, Stadtschreiber von Lindau, urteilt im Namen des Lindauer Stadtammanns Egli Renner in einem Streit zwischen Freiherr Wolfhart von Brandis und der Stadt Feldkirch um die Rechte und Pflichten der Ausbürger von Feldkirch am Eschnerberg. AT ÖStA, HHStA, LA, ÖA, VÖ 9, fol. 311r–314v
26.12.1430 Verleihung der Brandisischen Freiheiten (Blutgerichtsbarkeit) durch König Sigmund LI LA Schä U 9
30.03.1489 Bestätigung des Gerichtsurteils vom 27. September 1428 durch Bürgermeister und Rat der Stadt Lindau betreffend die Rechte und Pflichten der Ausbürger von Feldkirch, die am Eschnerberg wohnen. AT ÖStA, HHStA, LA, ÖA, VÖ 9, fol. 321r–324v
28.03.1591 Stadtammann und Rat von Feldkirch beschweren sich bei Erzherzog Ferdinand von Österreich über Graf Karl Ludwig von Sulz, der von in Ruggell wohnhaften Ausbürgern Abgaben verlangt. AT ÖStA, HHStA, LA, ÖA, VÖ 9, fol. 301r–305v
21.02.1699 Urbar der Herrschaft Schellenberg (Abschrift 21.2.1699) AT HALW U 1699 (Kaufvertrag Herrschaft Schellenberg)