Westphalen Clemens (Franz Xaver) von, Reichsgraf, Jurist, fürstl. Berater
* 5.9.1836 auf Schloss Laer bei Meschde (Westfalen), † 20.10.1887 in Feldsberg. Sohn von Clemens August Wilhelm von Westphalen und Kunigunde von Aicholt. Ab 1860 Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin. 1862 "Vermittlerrolle" zwischen der Bevölkerung und Johann II. in den Verfassungsbestrebungen. 1863 und1874/76 Vertreter Liechtensteins bei den Zollvertragsverhandlungen mit Österreich, 1884 lie. Vertreter bei den Verhandlungen über den Justizvertrag mit Österreich. 1866 entzog er sich der Militärpflicht und verliess Preussen (wo er verurteilt wurde und wohin er nicht mehr zurückkehren konnte), um nicht gegen Österreich kämpfen zu müssen. Ab 1867 Berater von Fürst Johann II., den er während des Studiums in Bonn kennengelernt hatte. Generalbevollmächtigter ("Generalmandatar") für die fürstliche Güterverwaltung, besonders in Böhmen und Mähren für zahlreiche Reformen verantwortlich. 1869 liechtensteinischer Ehrenstaatsbürger. Von ? bis 1874 Mitglied der politischen Rekursinstanz. 1877 bis mind. 1884 mit besonderen Funktionen in Bezug auf die Regierung des Fürstentums ausgestattet. Ab 1877 wohnte er in Ungarisch-Ostra.
Literatur: L.Vo. 27.1.1888, S. 1 f.; HLFL; L.Vo. 16.8.1889, S. 1.
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