Ruscheweyh Rudolf, dt. Waffenhändler, Kriegsprofiteur
* 31.12.1905 in Erfurt (D), † 15.1.1954 in Genf. Deutscher, ab 1948 Bürger von Schaan. Sohn von Paul Ruscheweyh (Fabrikdirektor) und Karoline geb. Demme. ∞ 1) 1938 Hélène A. Parent, ∞ 2) 1947 Andrée E. Bodson, zwei Kinder. Gymnasium in Erfurt. In den 1920er und 30er Jahren Vertreter der väterlichen Maschinenfabrik Ruscheweyh & Co., Erfurt, in den Niederlanden und Frankreich. Gründer (1936) und Besitzer der Firma Cellastic in Amsterdam, die Kriegsmaterial (v.a. kugelsichere Reifen) herstellte und Lizenzen vergab. Seit 1936 als Geheimdienstagent für die deutsche Abwehr tätig. 1940-1944 Vertreter des Schweizer Rüstungsunternehmens Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon Bührle & Co. in Deutschland. Für die von ihm vermittelteten Aufträge erhielt er Provisionen von über 11 Mio. Fr. Seit 1940 formeller Wohnsitz in Schaan, wo er 1942/43 die Villa "Steinegerta" erbaute. 1944 im Besitz eines liechtensteinischen Diplomatenpass. 1948 Einbürgerung in Schaan. Ende der 1940er-Jahre Übersiedlung in die USA, Wiedereinstieg in den Waffenhandel.
Literatur: HLFL; Wikipedia
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