0/88 
Sieger Hermann Ernst, dt. Philatelist, Verleger

* 16.6.1902 in Bad Cannstatt (D), † 21.11.1954 in Göppingen (D). 1922 Gründung des Sieger-Verlags und -Briefmarkenhauses in Lorch (D). Ab 1922 massgeblich am Aufbau der durch die Briefmarkenaffäre geschädigten Liechtenstein-Philatelie beteiligt. 1930 Herausgabe des ersten Zeppelin-Postkatalogs („Sieger-Katalog“). 1930 Initiator und 1930–1949 erster Kurator des liechtensteinischen Postmuseums. 1932 Honorarkonsul der Republik Paraguay. 1932 Gründungsmitglied der NSDAP-Ortsgruppe Lorch, 1962-1945 deren Ortsgruppenleiter. NSDAP Kreisleiter-Stellvertreter und Gauwirtschaftsberater in Schwäbisch Gmünd (D). Bis 1945 Vertrauensperson der liechtensteinischen Regierung in Fragen der Philatelie sowie in Deutschlandfragen. Ab 1936 im Besitz eines liechtensteinischen Diplomatenpasses. Leitung der Reichsorganisation des dt. Briefmarkenhandels. Er vermittelte 1933–1945 für Regierungschef Josef Hoop Kontakte zu deutschen Regierungsstellen. Für Liechtenstein empfahl er nach 1938 eine Wirtschaftsunion mit dem Reich. Im Mai 1945 gewährte ihm Hoop kurzzeitige Zuflucht in Liechtenstein, was u.a. zur Demission von Hoop als Regierungschef und Siegers Ausweisung führte. 1945–1948 Internierung in Ludwigsburg und bis 1950 Entnazifizierungsverfahren. 1937 Auszeichnung mit dem Ritterkreuz des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens.

Lit.: HLFL; Wikipedia; Geiger, Schlussbericht, S. 204-205   


GND:     Permalink: P29315

Datum Titel Signatur Scan
23.07.1930 Hermann E. Sieger überlässt dem Land Liechtenstein seine Liechtenstein-Spezialsammlung als Grundstock für eine Postwertzeichen-Sammlung LI LA RE 1930/4639 ad 3867
07.10.1930 Statuten des Postmuseums des Fürstentums Liechtenstein LI LA RF 168/072/002
28.11.1930 Der Landtag genehmigt die Statuten für das zu schaffende Postmuseum mit einigen Änderungen LI LA LTP 1930/255 (a)
28.11.1930 Der Landtag debattiert über die Statuten des Postmuseums, insbesondere über die Bestellung von Hermann E. Sieger zum Kurator LI LA LTP 1930/248
09.12.1930 Die Regierung bedankt sich bei Hermann E. Sieger für die Schenkung seiner Briefmarkensammlung an das Land Liechtenstein LI LA RE 1930/7947 ad 3867
31.07.1936 Regierungschef Josef Hoop erkundigt sich bei Hermann E. Sieger über die Möglichkeit, arbeitslosen Liechtensteinern Stellen in Deutschland zu verschaffen LI LA RF 163/286/002/001
08.03.1937 Die Regierung erkundigt sich bei Hermann E. Sieger nach den deutschen Ausbürgerungsvorschriften LI LA RF 176/180/002/002
21.04.1938 Vorbereitungen für den Berlinbesuch des Thronfolgers Franz Josef (1) LI LA RF 179/254/021
01.06.1938 Liste der liechtensteinischen, deutschen und schweizerischen Gäste für die auf den 14. August 1938 geplante Huldigungsfeier für Prinzregent Franz Josef LI LA RF 180/356/007
31.08.1938 Vorbereitungen für den Berlinbesuch von Fürst Franz Josef II. (4) LI LA RF 182/480/001
01.10.1938 Hermann E. Sieger interveniert bei Regierungschef Josef Hoop gegen die Beschäftigung eines tschechoslowakischen Juden beim liechtensteinischen Radiosender LI LA RF 166/073/008/024
08.11.1938 Regierungschef Josef Hoop interveniert bei William Kenmore gegen die Beschäftigung von Juden beim liechtensteinischen Radiosender LI LA RF 166/073/008/047
26.03.1939 Regierungschef Josef Hoop informiert Hermann Sieger über den Putschversuch LI LA RF 190/095/020-024
24.12.1940 Regierungschef Josef Hoop hält im Deutschen Ausland-Club in Stuttgart einen Vortrag über Liechtenstein L.Vo., 1940.12.24
20.07.1945 Der Landtag nimmt den Rücktritt der Regierung Hoop zur Kenntnis LI LA LTP 1945/026
06.09.1946 Der Landtag erwägt eine Ministeranklage gegen Alois Vogt LI LA LTP 1946/126