Karl Ludwig Graf von Sulz entscheidet Nutzungskonflikte, die zwischen den Gemeinden Schaan und Triesen durch das Schneefluchtrecht der Schaaner von Gritsch auf die Valüna entstanden sind. Den Schaaner wird das Schneefluchtrecht bestätigt.


1. Mai 1602

Karl Ludwig Graf von Sulz entscheidet die zwischen den Gemeinden Schaan und Triesen durch das Schneefluchtrecht der Schaaner von ihrer Alp Gritsch auf die Triesner Alp Valüna hervorgerufenen Konflikte. Den Schaaner Alpgenossen auf Gritsch werden die bereits 1474 von Sigmund I. von Brandis zugesicherten Schneefluchtrechte unter Festlegung des Fluchtwegs von der Alp Gritsch auf die Alp Valüna bestätigt. Die Bestossung ihrer Alpen mit fremdem Vieh wird beiden Konfliktparteien gestattet, wobei die Schaaner verpflichtet werden, beim Fremdvieh doppelt soviele Kühe als Rinder aufzutreiben. Schliesslich wird die Vergütung (Milchzuteilung) der Triesner bei Inanspruchnahme des Schneefluchtrechts durch die Schaaner auf die Alp Valüna geregelt.[1]

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[1] Or. (A1), GA T U40 – Pg. 50,8 | 25 cm – Plica 5,5 cm – Siegel von Karl Ludwig Graf von Sulz in Holzkapsel anhängend – Siegelbeschreibung und Abbildung siehe: Liesching / Vogt, Siegel. In: JBL 85 (1985) Nr. 19, S. 74 (zweites grosses Siegel) – Rückvermerk: Vertrag zwischen den alpgnosßen Garetsch und Vall±la – Restauriert 1984.
Or. (A2), GA S U15.
Abschriften: (B1), LLA Schä. U113 – (B2), GA T Bund IX, Faszikel 4, Nr. 108 – (B3), GA T Urkundenbuch (mit um 1800 angefertigten Abschriften) S. 48ff.
Auszug: Klenze, Alpwirtschaft S. 95f.
Regest: Schädler, Regesten Gemeindearchive / Alpgenossenschaften. In: JBL 8 (1908) Nr. 66, S. 120f.
Erwähnt: Büchel, Pfarrei Triesen. In: JBL 2 (1902), S. 212f. – Klenze, Alpwirtschaft S. 32.