Nach einer Rheinüberschwemmung erlaubt Graf Franz Wilhelm I. von Hohenems der Gemeinde Triesen die Rodung eines Waldstücks. Falls dort zehntpflichtige Früchte angebaut werden, geht die eine Hälfte des Zehnts an die Herrschaft, die andere Hälfte an den Triesner Pfarrer.


Schloss Vaduz, 24. Januar 1661

Aufgrund der durch Rheinüberschwemmungen verursachten Schmälerung des Allmeindbodens erlaubt Franz Wilhelm I. Graf von Hohenems auf Ersuchen der Gemeinde Triesen die Rodung einiger Waldstücke zur Allmeindnutzung, wobei er gegen eine nicht genannte Geldsumme auf die üblichen Grundzinse verzichtet, nicht aber auf die Zehntrechte, falls auf diesem Boden dem Zehnten unterliegende Früchte angebaut werden, dessen eine Hälfte der Herrschaft und die andere Hälfte dem Triesner Pfarrer zustünde. [1]

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[1] Or. (A), GA T U34 – Pg. 47 / 24 cm. – Plica 2,6 cm. – Siegel von Franz Wilhelm I. Graf von Hohenems in Holzkapsel anhängend – Siegelbeschreibung und Abbildung siehe: Liesching / Vogt, Siegel. In: JBL 85 (1985) Nr. 28, S. 78f. – Rückvermerk: Bewilligungs brieff etc. etlich stuckh auff der allgemain außzuereüten undt zue einer gemainer maÿen azung zue machen, denen zue Trißen vergonnth werden, den 24ten januarÿ anno 1661, Nro. 6, von anderer Hand (gestr.): Nº 28 – Restauriert 1984.
Abschrift: (B) GA T Urkundenbuch (mit um 1800 angefertigten Abschriften) S. 165ff.
Erwähnt: Büchel, Pfarrei Triesen. In: JBL 2 (1902), S. 225 – Klenze, Alpwirtschaft S. 33.
Regest: Schädler, Regesten Gemeindearchive / Alpgenossenschaften. In: JBL 8 (1908) Nr. 123, S. 130.