Ambros Jauch, Landvogt im Sarganserland, und Juvenalis Kreder, Landvogt in Vaduz, entscheiden in einem Wuhrstreit zwischen Wartau und Triesen. Der Grenzverlauf wird durch eine gemeinsame Kommission vermessen und durch Marksteine festgelegt.


27. Januar 1552

Nachdem sich ein unter dem Vorsitz der beiden Obmänner, des Ratsherrn Ambros Jauch von Uri, eidgenössischer Landvogt im Sarganserland, und Juvenalis Kreder, sulzischer Landvogt der Herrschaften Vaduz, Schellenberg und Blumenegg, tagendes Gericht, bestehend aus Jakob God von Mels, Landammann im Sarganserland, Hans Kegler von Ragaz, Ammann des Klosters Pfäfers, Stefan Frommelt von Schaan, amtierender und Marx Lang von Schaan, ehemaliger Ammann der Herrschaft Vaduz, auf kein Urteil betreffend die Neusetzung von zwei durch den Rhein weggerissenen, den Grenzverlauf der Nutzungsberechtigungen in den Rheinauen zwischen Wartau und Triesen festlegenden Marchsteinen, einigen konnte, entscheiden die beiden Obmänner die strittige Angelegenheit selbst. Der Standort der beiden neu zu setzenden Marchsteine wird festgelegt und auf Verlangen der beiden Konfliktparteien die Setzung eines dritten Marchsteins erlaubt. Durch eine von beiden Seiten eingesetzte Kommission werden diese neugesetzten Marchen samt ihren Hintermarchen zur Verhütung künftiger Konflikte ausgemessen, schliesslich wird der im Spruchbrief vom 1. Juni 1506 festgelegte Grenzverlauf bestätigt. [1]

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[1] Or. (A), GA T U24 – Pg. 66,4 / 37 cm. – Plica 9,2 cm. – Siegel von Ambros Jauch, Landvogt zu Sargans, und Juvenalis Kreder, Landvogt zu Vaduz, in Holzkapsel anhängend – Siegelbeschreibung und Abbildung siehe: Liesching / Vogt, Siegel. In: JBL 85 (1985) Nr. 212, S. 170 und Nr. 239, S. 182f. – Rückvermerk: Erleüterung der marchen gegen den Wartauwen de dato Anno 1552, Nº 57; aus späterer Zeit: Schwizer wißen brieff, Nro 10 – Die Schrift ist teilweise durch Wasserschaden stark verwischt – Restauriert 1984.
Abschriften: (B1) GA T Urkundenbuch (mit um 1800 angefertigten Abschriften) S. 99ff. – (B2) GA T Bund VII Faszikel 2, Nr. 6 (beschädigt).
Regest: Schädler, Regesten Gemeindearchive / Alpgenossenschaften. In: JBL 8 (1908) Nr. 43, S. 117.
Erwähnt: Büchel, Pfarrei Triesen. In: JBL 2 (1902), S. 197 u. 201.