Karolina Lampert [-Schädler] an ihre Schwester Juliana Sele [-Schädler] über die Bildhauerlehre des Sohnes Julius Lampert, den Schulbesuch der Tochter Theresia Lampert, den Stand der Auswanderungspläne von einigen Verwandten in Triesenberg sowie die Zusendung von Fotografien


Handschriftliches Originalschreiben der Katharina Frommelt, an Juliana Sele [-Schädler] in Triesenberg

Liebe Juliana
Dein kleines Briefchen habe ich erhalten
und darin gesehen daß uns die
faule Sefa als Hexen titulirte: beim
Remigie darf man sie nicht verkleinern
daß wird er selber sehen und
fühlen, ich glaube sie hat eine
Haut am Arsch wie eine dicke Sohle
vom nichts als sitzen, daß ist ihre
ganze Arbeit seit dem sie in Ame-
rika ist, wen der Remigi vor
der Sefa
  so sicher gewesen wäre
wie vor deiner Schwester Karolina
dan wäre er heute noch so unschuldig
als wie ein Kind, wen deine
Schwester heirathen häte wollen
so hatte sie nicht auf einen
Triesnerberger warten müßen
hier hat sie jetzt aber den Lohn, aber
Undank ist der Welt Lohn.

Ich will mein Schreiben
schließen mit vielen Grüßen
an Dich und Vetter Basen und Kresenz
grüße mir auch meine Mutter
und Schwester und sie sollen
uns schreiben ob sie das Geld erhalten
haben, welches wir dem Anton Beck
für den Zins welches wir ihm geschickt
haben, wo er für uns bezahlt hat
Grüße uns die Mutter in der Litze
ich werde nächsten Sonntag an Pfarrer Büchel
schreiben, damit er uns Auskunft ertheilt in
welchen Umständen sie sich befinde. Grüße
mir Magdalena Fromelt und ich danke ihr
für die Antwort auf meinen Brief.
Liebe Schwester der Franz Gaßner sagt
mir das der Lorenz nicht kommen werde er
könne nicht verkaufen wegen seiner Mut-
ter, oder wenn er verkaufe müßte er der
ganze Pack mitbringen, und daß wäre
mir nicht recht, den ich fürchte die alte
würde uns hier alles verderben, sage
dem Theresi es soll es gar nicht thun den
sie hätte hier und ich auch nichts wie ärger.


  



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