Karolina Lampert [-Schädler] an ihre Schwester Juliana Sele [-Schädler] über die Erkrankung von Verwandten am Triesenberg sowie die zweifelhaften Auswanderungspläne des Schwagers Lorenz Eberle und des Bruders Johann Baptist Schädler


Handschriftliches Originalschreiben der Katharina und Franz Josef Frommelt, Freeport (Illinois), an ihre Cousine Juliana Sele [-Schädler] in Triesenberg

Freeport den 19. 2. 1882

Lieber Vetter Base Juliana!
Wie wir nun in eurigen Schreiben
gesehen haben, daß Euch der liebe
Gott mit Krankheiten heimgesucht
hat, und besonders die liebe Base
hat er mit einer schweren Krankheit
aufs Krankenbett gelegt, aber wir
wollen hoffen und Gott täglich bitten,
daß er Euch Allen wieder die volle
Gesundheit schenken wolle, alles ihr
Lieben müßt ja denken, daß das
alles der liebe Gott zuläßt, aber
wen man von solchen Fällen überrascht
wird, wie die unsigern, den ich kan es
gar nicht vergessen, daß mein Bruder
so weit gesunken ist und sich mit einer
solcher Person hat abgeben mögen

aber er hat es wenig an mir verdient.
Ich bitte dich liebe Juliana
schreibe du es mir wie es zu
Hause steht, wo der Bruder wohnt
den von Hause werde ich vieleicht nichts
 mehr hören, den ich habe ihnen
einen trotzigen Brief geschrieben.
Aber das einemal loben sie und
das anderemal schimpfen sie. Auch
haben wir vernomen, daß einige Berger
nun im Sinn hätten nach Amerika
zu komen, auch unser Vetter
Jakob würde kommen wen er
verkaufen, er sollte denken was
er dort verspielen würde könnte
er hier gewinnen. Ich will nun
mein Schreiben schließen mit vielen
Grüßen an Euch Alle
Katharina Franz Jos. Fromelt
Auch grüßt mir meine Mutter Geschwister.
Einen Gruß von uns an Vetter Jakob und
seine Familie auch Anton Beck und fragt ihn
warum er uns keine Antwort geschrieben hat

Der Franzsepp
wird ihm
schreiben

 

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