Herzog Leopold von Österreich entscheidet in einem Streit über die Reichssteuern zwischen Bischof Hartmanns von Chur und Lindau.


Herzog Leopold von Österreich entscheidet über die strittigen Forderungen Bischof Hartmanns von Chur gegenüber Lindau ("umb die Stozz Vnd anuordrung So der erwirdig vnser lieber fründe her hartman Byschof ze Chur hat Vnd mainet ze haben ...") wegen der jährlichen Reichssteuer nach Verhör beider Seiten nach dem Urteil seiner Räte Graf Hugo von Montfort-Bregenz, Graf Hans von Habsburg, Graf Rudolf von Sulz, Hans von Lupfen, Landgraf zu Stühlingen, seines Landvogts, Graf Otto von Tierstein, des Wilhelm von Ende, Peters von Torberg, Friedrichs von Fladnitz, seines Hofmeisters, Walther von Altenklingen ("Klingen"), Rudolfs von Aarburg, Jakobs von Stubenberg, Heinrich Gesslers, Peters von Spaur ("Spüwer"), Hennemans von Reinach, Epps von Hattstatt, seines Hofmarschalls, Hermanns von Landenberg und Hansen Stöckiis. Da ihm die Lindauer über die Zahlung der Steuer weder schriftlich noch mündlich etwas versprochen haben, sollen drei oder vier aus ihrem Stadtrat vor dem Herzog oder seinem Landvogt und den Räten einen Eid schwören, dass sie die Steuer nach alter Gewohnheit nur dem gegeben, der zu rechter Zeit als erster eine Quittung vom König oder Kaiser vorlegte. Dann sollen die Lindauer demselben von Chur wegen der verfallenen Steuer zu nichts verpflichtet sein, doch die Rechte des Bischofs und seiner Nachfolger an den Reichssteuern vorbehalten, "nach der brief sag die er und sein Gotshus darumb habent."

______________

Original im Hauptstaatsarchiv München, Lindau Reichsstadt, Urkunde n. 257.