Johann Peter Rheinberger bedankt sich bei Julius Maier für die Bemühungen und bittet ihn weiterhin seinen Sohn zu unterstützen.


Brief Johann Peter Rheinberger an Julius Maier
25. Juli 1855, Vaduz


Wohlgeborener,
verehrtester Herr Professor!
Auf Ihre an mich in Ihrem werthesten Schreiben vom 19ten dies in Betref der Kassaangelegenheit meines Sohnes Joseph gestellte Frage, muss ich die hierinfalls nothwendige Verfügung ganz und um so mehr Ihrer gütigen Ansicht anheim stellen, weil Sie den Knaben und seine dortigen Verhältnisse am besten kennen. Ebenso, weil ich weiss dass Sie mehr als väterliche Sorge für das Wohl meines Sohnes tragen, füge ich mich recht gerne Ihrem Rath, und werde ihn in Folge desselben noch auf einige Zeit, und bis die Verhältnisse etwas anderes gebieten werden, in München belassen.
Eingetrettene missbeliebige Umstände dringen mir zwar das Bedauern ab dass ich rücksichtlich seiner Unterstützung sehr schwer thun werde. Was mir aber immer möglich sein wird, werde ich zur Lohnung seines Fleisses, dessen Sie mich schon früher, und in Ihrem letzten lieben Schreiben zu meinem innigsten Vergnügen wiederholt versicherten, zu thun mich bestreben.

Indem ich Ihnen nun, verehrtester Herr Professor! für Ihre grossen und aussergewöhnlichen Bemühungen den tiefgefühltesten Dank erstatte, bin ich schon wieder gezwungen Sie mit der neuen Bitte zu belästigen: -meinem Sohn Ihre bisherige liebevolle Gewogenheit nicht entziehen und ihn ferner derselben würdig halten zu wollen.
Um die Gewährung dieser meiner Bitte bittet Sie auch mein Sohn, der Lieutenant, welcher Sie mit mir recht herzlich grüsst , und Ihrem ferneren Andenken empfiehlt.
Mit nochmaliger Wiederholung meines herzlichsten Dankes ernpfiehlt sich Ihnen hochachtungsvoll

Euer Wohlgeboren
dankverpflichtetster Freund
J.P.Rheinberger. Rtmstr.

Vaduz den 25. Juli 1855.

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