Liechtenstein Alois von, Prinz, österr. Offizier

* 17.7.1869 in Hollenegg (Steiermark), † 16.3.1955 in Vaduz. Sohn von Prinz Alfred von Liechtenstein und Henriette geb. Prinzessin von Liechtenstein. ∞ 1903 Elisabeth Amalie von Habsburg-Lothringen, Erzherzogin von Österreich, Nichte des österreichischen Kaisers Franz Josef I., acht Kinder, u.a. Fürst Franz Josef II. und Prinz Heinrich. 1902 Verzicht auf die österreichische Staatsbürgerschaft, was vom Kaiser zur Voraussetzung für eine Heirat mit einer Erzherzogin gemacht wurde, da Untertanen nicht ebenbürtig waren. Seither Bürger von Vaduz. Schottengymnasium in Wien. Offizierslaufbahn in einem k.k. Ulanenregiment in Slowenien und Ungarn. 1909-1944 Wohnsitz auf Schloss Gross-Ullersdorf (heute Tschechien). Im 1. Weltkrieg kämpfte er als Oberstleutnant in der österreichisch-ungarischen Armee. 1923 aus steuerlichen Gründen Verzicht auf die Thronfolge in Liechtenstein und auf das Majorat zugunsten seines Sohns Franz Josef II. 1944 Übersiedelung nach Vaduz.

Lit.: HLFL


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17.11.1902 Der Landtag genehmigt den Gesetzentwurf betreffend die Sistierung der hausgesetzlichen Bestimmungen von 1895 LI LA LTA 1902/S04/2
17.11.1902 Der Landtag gratuliert Fürst Johann II. zur Verlobung von Prinz Alois mit Erzherzogin Elisabeth Amalie LI LA LTA 1902/L06
06.12.1902 Der österreichische Kaiser Franz Josef I. gewährt dem in Liechtenstein eingebürgerten Prinzen Alfred Alois und einigen seiner Familienangehörigen die Rechte und Vorzüge, die Mitgliedern souveräner Fürstenhäuser am kaiserlichen Hof zuerkannt sind AT ÖStA, HHStA, Obersthofmarschallamt, Neue Zeremoniell Akten, R. III, Karton 235, Z. 33 (LI LA SgK 055)
08.01.1903 Fürst Johann II. bewilligt die Eheschliessung von Prinz Alois und Erzherzogin Elisabeth Amalie unter Verzicht auf die Erteilung des politischen Ehekonsenses durch die liechtensteinische Regierung LI LA SF 01/1903/02
20.04.1903 Der liechtensteinische Klerus, der Landesausschuss, die Landesbehörden und Landesverweser Karl von In der Maur unterbreiten ihre Glückwünsche zur Vermählung von Prinz Alois und Erzherzogin Elisabeth Amalie LI LA SF 01/1903/27
01.02.1907 Das österreichische Justizministerium und das österreichisch-ungarische Aussenministerium verneinen die Exterritorialität des Prinzen Alfred Alois von Liechtenstein AT ÖStA, HHStA, Ministerium des Äussern, Administrative Registratur F2, Karton 53, Liechtenstein (LI LA SgK 012)
05.09.1914 Das "Liechtensteiner Volksblatt" berichtet, welche Mitglieder des Fürstenhauses nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs Dienst in der k. und k. Armee leisten L.Vo., Nr. 36, 5.9.1914, S. 1
12.12.1914 Das Liechtensteiner Volksblatt publiziert eine Meldung aus dem Fürstenhaus betr. den Militärdienst der Prinzen von Liechtenstein im Ersten Weltkrieg L.Vo., Nr. 50, 12.12.1914, S. 1
13.02.1915 Das Volksblatt berichtet über den Einsatz der Mitglieder des Fürstenhauses Liechtenstein im Ersten Weltkrieg L.Vo. 13.2.1915 und LVo. 20.2.1915
06.03.1919 Prinz Eduard erteilt Emil Beck Instruktionen für die angestrebte Teilnahme Liechtensteins an der Pariser Friedenskonferenz, insbesondere hinsichtlich der Sequestration fürstlicher Besitzungen in der Tschechoslowakei LI LA V 002/0170/05
14.05.1919 Prinz Eduard verhandelt mit tschechoslowakischen Regierungsstellen über die Bodenreform, die Schaffung einer Zentraldirektion für die fürstlichen Besitzungen in der Tschechoslowakei und über die Errichtung einer liechtensteinischen Gesandtschaft in Prag LI LA V 003/0043/06
28.08.1919 Das Gemeindegesetz von 1864 wird vom Landtag hinsichtlich der Staatsbürgerschaft der fürstlichen Agnaten authentisch ausgelegt LI LA LTA 1919/S04
10.10.1919 Der liechtensteinische Gesandte in Wien, Prinz Eduard, berichtet über die Verhandlungen mit dem tschechoslowakischen Aussenminister Edvard Beneš betreffend die Errichtung einer liechtensteinischen Gesandtschaft in Prag LI LA RE 1919/0105
11.11.1919 Der liechtensteinische Gesandte in Wien, Prinz Eduard, berichtet über eine Unterredung mit dem britischen Bevollmächtigten Sir Francis Lindley betreffs die Vertretung der liechtensteinischen Interessen in London LI LA V 002/0170/12
27.10.1920 Prinz Eduard von Liechtenstein informiert Josef Peer über den Plan Matthias Erzbergers, Liechtenstein dem Papst zu übertragen LI LA SF 01/1920/156
25.02.1921 Die fürstliche Zentraldirektion kritisiert die zögerliche und widersprüchliche Vorgangsweise in den Angelegenheiten der tschechoslowakischen Bodenreform LI LA SF 01/1921/026
26.02.1921 Die fürstliche Zentraldirektion berichtet Prinz Alois über die ersten Enteignungen liechtensteinischer Besitzungen in der Tschechoslowakei und dringt auf eine zentrale Leitung der fürstlichen Stellen in den Fragen der Bodenreform LI LA SF 01/1921/026
22.03.1921 Die liechtensteinische Gesandtschaft in Bern ersucht das Schweizerische Politische Departement um die Übernahme der liechtensteinischen Interessenvertretung in Prag in den Angelegenheiten der Bodenreform LI LA V 002/0048
04.04.1921 Das Schweizerische Politische Departement hat "grosse Bedenken" gegen die Übernahme der liechtensteinischen Interessenvertretung in Prag in den Angelegenheiten der tschechoslowakischen Bodenreform LI LA V 002/0048
o.D., zu 4.7.1921 Prinz Alois, Regierungschef Josef Ospelt, Josef Peer und Kabinettsdirektor Josef Martin schlagen Fürst Johann II. vor, die Forderungen des Churer Bischofs Georg Schmid von Grüneck zur Verfassungsrevision abzulehnen LI LA SF 01/1921/ad 115
03.08.1921 Emil Beck und Victor Kaplan erstatten Vorschläge für die Errichtung einer liechtensteinischen Gesandtschaft in Prag LI LA SF 01/1921/138
26.02.1922 Kabinettsdirektor Josef Martin bittet Fürst Johann II., von seiner Bestellung zum Gesandten in Wien abzusehen LI LA SF 01/1922/034
15.03.1923 Fürst Johann II. von Liechtenstein teilt dem Regierungschef zuhanden des Landtags mit, dass die Prinzen Franz und Alois auf die Thronfolge verzichtet haben und somit sein Grossneffe Franz Josef nach dem Ableben seines Bruders Franz die Thronfolge antreten wird O.N., Nr. 42, 30.5.1923, S. 1
11.08.1924 Die Schwestern vom Kostbaren Blute im Institut Gutenberg, welches im Auftrag des Fürsten an die Gemeinde Balzers verkauft werden soll, beharren auf der Gründung eines Landeswaisenhauses und schlagen ausserdem die Errichtung eines Armenhauses vor LI LA RE 1924/2434
06.05.1927 Der liechtensteinische Geschäftsträger in Bern, Emil Beck, befürwortet den Beitritt Liechtensteins zum Ständigen Internationalen Gerichtshof LI LA RE 1927/2000
07.04.1928 Prinz Alois beschwert sich, dass die Filme "Panzerkreuzer Potemkin" und "Sacco und Vanzetti" in Liechtenstein gezeigt werden sollen LI LA RE 1928/2320 (a)
18.04.1928 Regierungschef Gustav Schädler verspricht Prinz Alois, die Zensur für das Kino in Schaan neu zu regeln LI LA RE 1928/2320 (b)
18.07.1933 Prinz Alois zeigt sich besorgt wegen der Gründung der Ortsgruppe Liechtenstein der NSDAP LI LA RF 134/148/006
21.07.1933 Regierungschef Josef Hoop versichert Prinz Alois von Liechtenstein, dass von der Gründung der Ortsgruppe Liechtenstein der NSDAP keine Gefahr ausgehe LI LA RF 134/148/007
29.03.1938 Prinz Alois erklärt sich mit der Regentschaft sowie mit der Verwaltung des österreichischen Immobilienbesitzes durch Thronfolger Franz Josef einverstanden LI LA RF 179/130/033
09.03.1943 Das sozialdemokratische "Volksrecht" polemisiert gegen die Berichterstattung der bürgerlichen Schweizer Presse über die Fürstenhochzeit Volksrecht, 1943.03.09
1946 Bericht über die Geburt und die Taufe von Erbprinz Hans-Adam Rech.ber. 1945/064